FREIHEIT

FREIHEIT :::

Ich kann fliegen, weit fliegen.
Ich habe Flügel, große Flügel.
Ich habe Kraft, viel Kraft.

Ich wurde geboren in die westliche Welt.
Meine Hautfarbe ist weiß und ehrlich gesagt
habe ich mir darüber noch nicht viele Gedanken gemacht.
Es ist so, ohne Wertung, weder gut noch schlecht.

Doch was, wenn es doch “gut” ist, “von Vorteil ist”?

Ich fühle, dass es gut ist.
Ich fühle, dass es Verantwortung ist.

Ich fühle, dass es meine Verantwortung ist hinzuschauen,
zu heilen meine und die Wunden meiner Ahninnen.

Wir sind verwirrt, haben uns verirrt in der Idee der Trennung.

Hautfarbe gegen Hautfarbe.
Nation gegen Nation.
Religion gegen Religion.
Kultur gegen Kultur.
Region gegen Region.
Familie gegen Familie.
Mensch gegen Mensch.

Ich fühle, dass es meine Aufgabe ist zu wahren den Frieden in mir.

Ich fühle, dass es meine Bestimmung ist zu schweigen, wenn es an der Zeit ist.

Ich fühle, dass es meine Medizin ist zu sprechen, wenn es mein Auftrag ist.

Ja, manchmal schweige ich und manchmal spreche ich. Meine Medizin ist die Balance zu halten zwischen Aktion und Reaktion, zwischen Aktivität und Passivität.

Meine Passivität erfordert Aktivität, Wachsamkeit, Fokus und Kraft.
Im Schweigen passiert. Es passiert in der Tiefe.

Im Handeln passiert. Es passiert im Moment und kann in die Tiefe gehen.

Jeder Mensch hat seinen Weg sich auszudrücken. Es gibt kein richtig und kein falsch. Im Urteil, in der Wertung, in der Erwartung, die zerschlagen wird von der Ent-Täuschung, wurzelt die Trennung.

Ich heile die Rassistin in mir.
Ich heile die Nationalistin in mir.
Ich heile die Fundamentalistin in mir.
Ich heile die Europäerin in mir
Ich heile die Österreicherin in mir.

Ich heile die deutschsprachige Kärntnerin in mir.
Ich heile im Umarmen und Respektieren meiner AhnInnen.
Ich heile mich im Umarmen und Annehmen meiner Menschlichkeit,
meiner Imperfektion, meiner Naivität und meiner Unwissenheit.

Aho Mitakuye Oyasin- alles ist mit allem verbunden.